Profi-Tricks für die Windows-Suchfunktion (2024)

Die Windows-Suche hat alles, was Sie für das schnelle Auffinden von lokalen Dateien und Inhalten brauchen: Eine je nach Bedarf simple oder hochkomplexe Abfragesyntax, einen Indexdienst zur Beschleunigung der Suche und Inhaltsfilter für alle wesentlichen Dateitypen. Die richtige Nutzung ist aber gar nicht so einfach und immer wieder Anlass zur Verwirrung. Hier finden Sie die wichtigsten Tipps und Infos.

Kompliziert: Die verschiedenen Suchfelder Es gibt drei Orte, wo Sie Suchabfragen starten können:

1. Das Suchfeld im Windows-7-Startmenü dient standardmäßig (ohne Konfigurationseingriff) der Programmsuche, um genau zu sein, der Suche nach Programmen, die sich als Links im Startmenü befinden. Die Entsprechung unter Windows 8 ist die Suche am Startbildschirm durch einfaches Eintippen. Dabei sucht Windows 8 automatisch „Apps“, was Sie durch Anklicken einer anderen Quelle ändern können („Dateien“, „Einstellungen“, „Skydrive“, „Store“).

2. Die allgemeine Suche nach Win-F arbeitet identisch unter Windows 7 und 8, auch wenn sich die Optik deutlich unterscheidet: Diese Suche bezieht sich auf alle Dateien, die im Index aufgenommen wurden (siehe unten). Ist der Index leer, findet diese Suchoption definitiv nichts.

3. Das Suchfeld im Explorer-Fenster (rechts oben) ist eine zuverlässige Möglichkeit, um im aktuellen Ordner zu suchen, egal ob Sie sich in einem Datenordner oder einem Shell-Ordner wie der Systemsteuerung befinden. Diese Suche arbeitet nämlich unabhängig vom Index, ist aber natürlich schneller, wenn sie auf den Index zurückgreifen kann.

Dateien schneller suchen und besser finden

Suchsyntax und virtuelle Filter Die Windows-Suche interpretiert wie Google zwei oder mehrere Wörter automatisch als UND-Verknüpfung. Um einen Begriff bei der Suche auszuschließen, verwenden Sie – ebenfalls wie bei Google – ein vorangestelltes Minuszeichen. Mit diesen einfachen Mitteln kommen die meisten Anwender schon ziemlich weit. Die Möglichkeiten reichen freilich – und wieder wie bei Google – weit über diese intuitive einfache Syntax hinaus: Die Windows-Suche unterstützt neben „AND“, „OR“, „NOT“ (Großschreibung!) und Klammergruppierung zahlreiche Eigenschaften wie „name:“, „ordnername:“, „erweiterung:“, „datum:“ und „größe:“.

Profi-Tricks für die Windows-Suchfunktion (1)

Durch den Doppelpunkt erkennt Windows, dass Sie eine Eigenschaft abfragen wollen. Das Explorer-Suchfeld färbt die Eigenschaft sofort blau, wenn es diese als unterstützte Eigenschaft erkennt. Um an einem komplexerem Beispiel zu testen, was mit dieser Syntax möglich ist, sollten Sie im Ordner „WindowsSystem32“ folgende Abfrage in das Suchfeld rechts oben eingeben:

(erweiterung:(cpl OR msc) OR name:systemprop*.exe) ordnername:system32

Sie erhalten als Ergebnis alle Systemsteuerung-Applets, alle Verwaltungskonsolen sowie einige Systemzentralen. Solche komplizierten Filter können Sie mit „Suche speichern“ dauerhaft ablegen.

Die Suche im Startmenü und im Suchfeld des Explorers funktioniert auch ohne Indizierung. Aber alles was im Index steht, macht die Suche wesentlich schneller. Windows muss dann nicht mehr die Dateien durchsuchen, sondern nur noch den bereits nach Schlagwörtern organisierten Index. Umgekehrt ist es aber kontraproduktiv, den Index mit unnötigem Ballast aufzublähen: Dadurch wird die Suche wieder langsamer, und die Festplatten kommen nicht mehr zur Ruhe.

Windows-Dienst Wsearch: Verantwortlich für die Indizierung ist der Systemdienst „Windows Search“ (interner Kurzname „Wsearch“). Es gibt Benutzer, die die Indizierung komplett abschalten möchten. Dies ist in der Dienstekonsole „services.msc“ nach Doppelklick dieses Dienstes problemlos möglich: Nach „Beenden“ schalten Sie den Dienst über „Starttyp“ auf „Deaktiviert“ und bestätigen mit „OK“.

Indizierungsoptionen: Ein aktiver Indexdienst durchsucht standardmäßig alle Dateien in den „Bibliotheken“. Was Sie in die Bliotheken aufnehmen, landet automatisch auch im Index. Das ist der von Microsoft vorgesehene Standard. Wenn Sie diese Bibliotheken nicht für Ihre Benutzerdateien verwenden, können Sie die Indizierung aber auch auf anderem Weg auf Ihre Daten lenken: Kontrolle und Anpassung der indizierten Pfade bieten die „Indizierungsoptionen“ der Systemsteuerung.

Mit der Schaltfläche „Ändern“ erhalten Sie eine gute Übersicht der aktuell indizierten Ordner, können dort per Häkchen unnötige herausnehmen und umgekehrt andere neu aufnehmen. Möglich sind hier lokale Ordner auf allen internen Festplatten und USB-Festplatten. Netzwerk-Pfade und USB-Sticks bietet der Anpassungsdialog nicht an. Bei USB-Festplatten im Index müssen Sie über die Datenträgerverwaltung dafür sorgen, dass diese immer denselben Laufwerksbuchstaben verwenden.

Besser unter Windows suchen – danke Suchfiltern

Profi-Tricks für die Windows-Suchfunktion (2)

Seltene, aber mögliche Fehlerquellen Sie haben die Suche aktiviert und sind sicher, dass sie etwas liefern müsste – doch Sie haben keinen Erfolg? Dateien mit den Eigenschaften Hidden („Versteckt“) und System werden nicht indiziert – und damit nicht gefunden. Vielleicht hat der Ordner, der diese Dateien enthält, diese beiden Attribute? Solche Dateien berücksichtigt der Index nicht. Entfernen Sie gegebenenfalls die störenden Attribute. Das System-Attribut bekommen Sie nur auf der Kommandozeile „Cmd.exe„ und dem Befehl attrib -s weg.

EFS-Verschlüsselung: Die Indexsuche von Windows 7 und 8 ignoriert verschlüsselte Dateien standardmäßig. Über die Option „Systemsteuerung, Indizierungsoptionen, Erweitert, Verschlüsselte Dateien indizieren“ können Sie die Aufnahme in den Index erzwingen.

Dateitypen: Eventuell wird ein für Sie relevanter Dateityp nicht oder nur mit seinen Dateiattributen (Name, Datum) indiziert? Diese mögliche Fehlerquelle können Sie unter „Indizierungsoptionen, Erweitert, Dateitypen“ überprüfen. Wenn die fragliche Erweiterung nicht auftaucht, können Sie sie im Eingabefeld manuell hinzufügen. Wird ein Dateityp nur nach den Dateieigenschaften durchsucht, erzwingen Sie über die Option „Eigenschaften und Dateiinhalte indizieren“, dass auch der Inhalt durchsucht wird.

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